Eine Auswahl unserer Konzertkritiken...

Der Zauber der Traversflöte

Barocke Flötenkammermusik mit "musica novantica".

GRAZ. "Was ist schlimmer als eine Traversflöte? Zwei Traversflöten!" soll Scarlatti gesagt haben. Wie sehr er darin irrte, bewies das exzellente Ensemble "musica novantica vienna" (Katharina Kröpfl, Robert Pinkl, Wolfgang Rieger, Erich Traxler) bei der Meerscheinmatinee mit Flötenkammermusik von Bach (und Söhnen), Händel und Telemann. In allen Stücken zeigte das Quartett Virtuosität, die eine wunderbare Freiheit der Interpretation ermöglicht und einen gemeinsamen musikalischen Atem, der harmonisches Zusammenspiel garantiert. Nach der Pause konnte sich Cembalist Erich Traxler bei Wilhelm Friedmann Bachs Phantasie in d als sensibler Solist präsentieren, Wolfgang Rieger (Barockcello) hatte bei Telemanns Quartett in d seinen fulminanten Auftritt und Katharina Kröpfl (Traversflöte) brillierte und berührte solistisch bei Telemanns Phantasie in h. EMS

Kleine Zeitung, Graz 11. 3. 2013

 

"Invention" Deficit? Not on This Program!

The young ensemble Musica Novantica Vienna (two flutes, cello and harpsichord) gave an intriguing and invigorating concert of old and new music at the Austrian Embassy on Wednesday. The program made sense even though it covered a lot of territory - 13 different pieces by six composers. It centered on the notion of "inventions", a musical genre for harpsichord that Johann Sebastian Bach virtually created: tiny contrapunctual morsels stretching out a given musical idea with breathtaking ingenuity, even though he wrote them "merely" as teaching devices for his children. The program also covered 20th and 21st-century fare that extended the notion of invention far past its earlier definition.

In the Bach works, harpsichordist Erich Traxler joined sensitive phrasing and an attack style to probe the instrument's singular percussive possibilities, propelling the music to the finish line. Yet he proved even more highly charged in the insanely wild "Continuum" of Hungarian composer György Ligeti (who died in 2006). Like Bach's inventions, Ligeti's piece is fueled by concentrated energy, but it races ahead with bundles of trils, tremolos, tone clusters and pitchless tapping noises.

How many ways can you play the flute? The world premiere pof 12 Inventions for Two Flutes, Cello and Harpsichord by Wolfgang Rieger, the group's cellist, was an imaginative and distantly tonal tour de force. It had - among other not-so-gimmicky effects - Robert Pinkl removing the flute's head section to create fluctuating microtonal sounds simply by blowing into its open end, which he plugged and unplugged with a finger. In other contemporary works, flutists Katharina Kröpfl and Pinkl gave beautifully shaded, multicolor sheen to the writhing melodies of Isang Yun's "Inventions" and Toru Taemitsu's "Masque for Two Flutes". To open and close the evening, the ensemble gave a lustrous account of two Bach trio soatas.

Cecelia Porter

Washington Post, Washington D.C. Sa, 15. 3. 2008

 

 

Perfekt

Das Benefizkonzert "Giro d'Italia" des Ensembles musica novantica vienna (...) war großartig. Die von Robert Pinkl gegebenen musikgeschichtlichen, werkanalytischen und instrumentalkundlichen Einführungen waren erstklassig und zeigten fundiertes Wissen. Die Auswahl der Werke (von Frescobaldi über Corelli und Vivaldi bis Sammartini) zeigte die Entwicklung der barocken Flötenmusik zum "galanten Stil". Die Interpretation ließ keine Wünsche offen: klare Stimmführung, Präzision, perlende Läufe der beiden Flöten, sonores Singen und - wenn komponiert - exaktes Staccato des Cello, silbriger Klang des Cembalos. (...)

Tips, Linz 6. 6. 2007

 

Barockes vom Feinsten - Famose Talentprobe von "musica novantica vienna"

Graz. Es ist das löbliche Ziel der Verantwortlichen im Musiksalon Erfurt im bemalten Haus in der Grazer Herrengasse, wo es einstmals ja auch eine Musikschule gab, jungen Talenten aller Musikrichtungen die Chance eines Auftritts zu geben und weiters auch das kammermusikalische Terrain der Stadt zu beleben.

So gesehen hatte das junge Wiener Ensemble "Musika Novantica Vienna" die Chance gut genützt um Exzellentes von Hotteterre, Leclair, Telemannn und J.S. Bach auf Traversflöten, Cello und Cembalo in äußerst homogener Spielweise eindrucksvoll vorzuführen.

Den sympathischen Barockspezialisten kann man bei soviel Konsequentheit und Musikalität einen größeren Bekanntheitsgrad und Erfolg in Kürze voraussagen.

Kleine Zeitung, Graz 28. 11. 2005

 

(...) "Mit großer Musikalität, klarem Flötenton und tiefem Verständnis für die Darbietung der empfindsamen Werke wurde die Musizierpraxis am Hofe Friedrichs II. lebendig." (...)

"In der Cellostimme bewies Wolfgang Rieger seine solistischen Qualitäten mit geschmeidiger, pointierter Spielweise. Die Anhäufung derartig gefälliger Klänge verfehlte nicht die Wirkung auf das Publikum" (...)

Potsdamer Neueste Nachrichten, 3. 9. 2005 (Deutschland)

 

(...) "Zwei Querflöten verlangt er (J.J. Quantz, Anm.) in seiner G-Dur Triosonate. Katharina Kröpfl und Robert Pinkl blasen sie im besten Einvernehmen. Vorzüglich assistiert werden sie von den Continuisten Wolfgang Rieger (Violoncello) und Erich Traxler (Cembalo). (...)

"Katharina Kröpfl zeigt sich lustvoll und versiert" (...)

"Solistisch brilliert er (Erich Traxler, Anm.) beim feinsinnigen Vortrag von Wilhelm Friedemann Bachs d-moll Phantasie." (...)

"Und sofort ist dem Spiel der Musiker anzuhören, dass man in der Donaumetropole angelangt ist. Es singt, klingt und schwingt, wie es das Klischee verheißt" (...)

"Auch die Flötensonate KV 10 des achtjährigen Wunderkindes (W.A. Mozart, Anm.) ist eine Violinsonate, mit der Robert Pinkl virtuos brilliert" (...)

 

Märkische Allgemeine Zeitung 3. 9. 2005 (Deutschland)